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Alle mal herhören: So wird ein Corporate Podcast zum Erfolg
Kopfhörer auf, Audio ab. Mehr als 4 Millionen Menschen tun dies täglich. Die Rede ist nicht von Musikkonsum – sondern von Podcasts. Was vor ein paar Jahren das Unternehmensblog war, wird langsam, aber sicher von Audio-Inhalten abgelöst. Unternehmen erkennen den Trend und nehmen das neue Format immer öfter in ihre Kommunikation auf.
Podcasts erzeugen durch den Fokus auf die Stimme eine gewisse Intimität, von der auch Unternehmen profitieren können. Immer wieder zeigt sich, dass Botschaften durch Audioinhalte besonders authentisch wirken und so auch entsprechend positiv aufgenommen werden. Wichtig ist aber: Ein Podcast ist keine Werbeveranstaltung. Er lebt von den persönlichen Stimmen des Unternehmens und der Gäste, die ihre Expertise und die des Unternehmens nicht in Werbemessages vermitteln, sondern durch ein bestimmtes Thema und ihre persönliche Meinung dazu.
Doch was braucht es konkret, um einen Unternehmens-Podcast erfolgreich zu machen? Der Anfang ist, wie so häufig, die richtige Strategie. Dafür sollten die folgenden Fragen zunächst intern beantwortet werden:
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Über welches Thema soll wie gesprochen werden? Was beschäftigt das Unternehmen und die Zielgruppe besonders? Und gibt es hier genug Teilaspekte, um mehrere Episoden zu füllen? Viele Deutsche hören inzwischen thematische Podcasts um mehr zu einem bestimmten Thema zu erfahren und zu lernen. Dementsprechend kann sich ein Unternehmen ziemlich sicher sein, dass Hörer*innen wirklich am Thema oder Unternehmen interessiert sind und aus genau diesem Grund einschalten. Deshalb sollte das Unternehmen ein Thema wählen, für das es brennt, das zum Unternehmen passt – verpackt in Geschichten, die dem Zuhörer Mehrwert bieten. Das muss dann auch nicht immer zwingend durch Interviews passieren. Bei den Formaten und der Art und Weise, wie das Thema umgesetzt wird, sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Gutes Beispiel hierfür ist der Fiction Podcast „Hypnopolis“ von BMW.
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Wie lange sollte eine Episode idealerweise sein? Die gute Nachricht: Selbst in Zeiten, in denen Unternehmen ständig um die Aufmerksamkeit von Millenials und Gen Z buhlen müssen und Content immer flüchtiger wird (Stichwort: Fleets, Stories und Co), zeigt sich beim Podcast das Gegenteil: Auf die Länge kommt es hier nicht an. Gute Stories überzeugen und über mehrere Folgen wird eine Beziehung zum Host aufgebaut. Dies animiert dann zum immer wieder einschalten – ganz egal ob eine Episode 30 Minuten oder zwei Stunden dauert.
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Wer wird eingeladen? Hat das Unternehmen genug Sprecher, die für etwaige Episoden in Frage kommen? Das muss nicht immer der CEO oder ein Vorstandsmitglied sein. Viel wichtiger ist, dass die internen, oder auch externen, Experten vom Episodenthema begeistert sind und das auch rüberbringen können. Bei Zweifeln hilft ein Vorgespräch.
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Wie wird aufgenommen? Das A und O für einen gelungenen Podcast ist die richtige Technik. Ein gutes Headset mit gutem Mikrofon ist durchaus von Vorteil. Und vor allem für die Aufnahme vom heimischen Schreibtisch aus, mit Gästen, die über Ländergrenzen hinweg verteilt sind, gibt es inzwischen zahlreiche Programme, die der physischen Aufnahme in Qualität und Handhabung in nichts nachstehen. So bietet Zencastr inzwischen eine Videoverbindung während der Audioaufnahme an. Damit können sich die Gäste während des Recording Aufnahme in die Augen sehen. Das fördert den Dialog.
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Wie erfährt meine Zielgruppe erst davon? Wer einen Podcast macht, sollte darüber sprechen. Oft und viel. Auf allen Kanälen. Es reicht nicht, den Podcast auf die Podcast-Plattformen zu schicken und zu hoffen. Oft lassen sich Inhalte, die im Podcast behandelt werden, wunderbar in bestehende Aktivitäten integrieren: Sei es in Medienarbeit, Beiträge auf Social Media, Blogposts oder Clubhouse-Talks.
Bei all dem Enthusiasmus sollte der Aufwand, sowohl zeitlicher als auch finanzieller Natur, nicht außer Acht gelassen werden. Wer Sorge hat, den Podcast nicht regelmäßig veröffentlichen zu können, sollte lieber noch eine Nacht darüber schlafen.
Wichtig für den Aufbau einer Community und den Erfolg, ist nämlich vor allem – und hier unterscheiden sich Podcasts kaum von anderen Content-Plattformen oder sozialen Netzwerken – die Regelmäßigkeit und Ausdauer. Dann zahlt sich der Aufwand auch aus und zeigt sich in der Markenbekanntheit, höheren Reichweite und der Etablierung des Expertenstatus des Unternehmens.
Für unseren Kunden HARMAN starteten wir im Mai 2020 „Audio Talks“, eine Podcast-Reihe, die sich mit einer großen Bandbreite an Audio-Themen befasst. Der Podcast bringt seitdem regelmäßig Audio-Experten und Legenden der Musikindustrie zusammen, um Zuhörer*innen zu unterhalten aber auch zu informieren. Das Ziel ist dabei, interessante, unterhaltsame und nützliche Geschichten mit Audio-Profis, -Enthusiasten und Musikliebhabern zu teilen.